Zwei Abkürzungen die Sie in unserem Onlineshop sehr oft lesen sind V2A und V4A bzw. A2 und A4. Da wir wissen, das es zwar viele gibt die mit dieser Abkürzung etwas anfangen können, es aber ebenso viele gibt, für die diese Abkürzungen keinen Sinn ergeben. Daher haben wir uns entschlossen einen eigenständigen Artikel über die Abkürzungen V2A und V4A als Informationsquelle anzufertigen um Ihnen so viele Informationen wie möglich an die Hand zu geben. Für die schnellen bieten wir eine schnelle Antwort und für Interessierte auch eine ausführliche.

Was sind Edelstahlschrauben? 

Edelstahlschrauben sind gewöhnliche Schrauben - allerdings aus Edelstahl gefertigt. Die Vorteile von Edelstahlschrauben liegen auf der Hand - die Schrauben sind rostfrei - daher langlebig und widerstandsfähig. Edelstahlschrauben welche in A4 gefertigt sind haben zudem eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen säurehaltige Materialien. Aus diesen Gründen eignen sich Edelstahlschrauben hervorragend für Außenbereiche oder für Bereiche in denen diese Schrauben verschiedensten Materialien, Dämpfen und Flüssigkeiten ausgesetzt ist. 

Der Werdegang von Stahl bis hin zu V2A und V4A - historisch betrachtet


Rostfreier Edelstahl ist schon seit Anfang des letzten Jahrhunderts ein stetiger Begleiter bei den verfügbaren Werkstoffen metallischer Natur. Gegliedert werden diese Materialien nach sogenannten Werkzeugnummern. Darunter gibt es auch verschiedene Stahlarten, welche  V2A und V4A benannt wurden. Das V im Namen steht hier für "Versuch", da man versuchte austenitische Stahlsorten mittels Legierung von Chrom, Eisen und Nickel zu fertigen. (Austenit - das A im Namen - bezeichnet ein Gefügebestandteil vieler nichtrostender Stähle). Während Stähle nach V2A mit Chrom und Nickel legiert sind, kommt bei der Variante V4A noch das Edelmetall Molybdän hinzu. Um die Bearbeitung des Stahls zu verbessern werden zusätzlich noch andere Elemente beigefügt.

Etwas über V2A

Versuchsschmelze 2, Austenit, oder kurz V2A wird streng genommen nicht mehr wie ursprünglich hergestellt. Die originalen Kennwerte waren laut der Werkstoffnummer 1.4300 und Legierungskennung X12CrNi18-8

  • weniger als 0,12 Prozent Kohlenstoff
  • 17 - 19 % Chrom
  • 7 - 9 % Nickel


Angereichert wurde der Stahl noch mit der maximal defnierten Menge an Elementen wie beispielsweise Mangan, Phosphor oder Schwefel.

Heutzutage werden mit der Bezeichnung V2A Stoffe mit der Werkstoffnummer 1.4301 (X5CrNi18-10) bezeichnet, sowie einem ähnlichen Stahl mit der Nummer 1.4307 (X2CrNi18-9). Was diese beiden Stähle ausmacht, ist der deutlich höhere Anteil an Nickel und dem geringeren Anteil an Kohlenstoff. Stähle nach V2A Spezifikation lassen sich in der Regel sehr gut verarbeiten sowie polieren. Im privaten Bereich findet man sehr häufig diese Stähle bspw. bei rostfreien Haushaltsgeräten bzw. Haushaltsgegenstände (z. B. Besteck, Spülbecken etc.)

Eine weitere Alternative des V2A (Werkzeugnummer 1.4305, X10CrNiS18-9 bzw. X8CrNiS18-9) enthalten mehr Schwefel, was sich vorteilhaft auf die Bearbeitung mittels Automaten ausübt.

Stähle nach V2A sind bis ca. 600°C temperaturbeständig. Bei höheren Temperaturen empfiehlt sich ein Stahl nach der Werkstoffnummer 1.4541 (X6CrNiTi18-10).

Etwas über V4A


Ein "Nachteil" des Stahls vom Typ V2A ist die Tatsache das es nicht beständig gegen Chloride oder Säuren ist. Um diesen Umstand entgegen zu wirken wurde der Werkstoff mit um die 2 % Molybdän erweitert und hat somit die Werkzeugnummer 1.4401 (X5CrNiMo17-12-2) erhalten. Durch die Anreicherung mit Molybdän und der damit verbundenen Korrosionsbeständigkeit konnte man diesen Stahl nun auch in Schwimmbädern, Salzwasser und in der chemischen Industrie verwenden. Wie sein Vorgänger V2A kann man auch diesen Stahl im kalten Zustand gut umformen.

Möchte man eine noch höhere Korrosionsbeständigkeit kann man auf Stahl 1.4571 (X6CrNiMoTi17-2-2) zurückgreifen. Hier wird der Edelstahl noch einmal mit Titan stabilisiert, was auch bei hohen Temperatren eine hohe Festigkeit garantiert. Ist lediglich die Arbeitstemperatur ein Thema, reicht ein Stahl mit der Wirkstoffnummer 1.4404 (X2CrNiMo17-12-2) vollkommen aus.

Hat jemand noch höhere Ansprüche an rostfreien und korrosionsbeständigem Stahl, dann muss man auf den Stahl mit der Bezeichnung "Alloy" zurückgreifen. Eine bekannte Variante ist hier Alloy 926 mit der Legierungskennung X1NiCrMoCuN25-20-7. Eisen spielt in dieser Legierung mit einem Anteil von weniger als 50 % schon direkt eine Nebenrolle.